Geron1985 hat geschrieben:Deponia ist so etwas wie eine umgedrehte Tragikomödie - eine Geschichte, die heiter ist und offensichtlich auf ein klassisches rosarotes Happy End zusteuert, dann aber doch tragisch ausgeht. Quasi eine "Komötragödie".
Das scheinbar gegensätzliche miteinander zu verbinden ist ein zentraler Punkt von Daedalics Identität. Es gibt ihnen ein Alleinstellungsmerkmal, sie machen es anders als erwartet und anders als alle anderen.
So Gegensätzlich ist es wirklich nicht, wie es auf den ersten Blick zu sein scheint. Man sieh sich mal unsere Welt und unsere Realität an, das Gras leuchtet grün im Sonnenlicht. Die Luft ist frisch und die Vögel zwitschern, das Meer, der Sand, die Tiere bevölkern das Land. Alles ist oberflächlich gesehen unbezahlbar wunderschön und fröhlich. Doch schaut man tiefer es ist eine Überschattung roher, gewalttätiger, barmherzloser Prozesse. Tiere töten sich gegenseitig zum überleben, Menschen schleppen eine bittere Last in ihrem Herzen aus endlosen Aufgaben und Verantwortung. Jeder fühlt sich irgendwo im Kern seiner Existenz einsam, obwohl die Welt zum bersten gefüllt ist mit Sachen die Spaß machen sollen aber in Wahrheit nichts als Leere gibt. Das was beides verschmelzen lässt ist der Humor! Wenn man sich nicht entscheiden kann ob man drüber weinen oder lachen soll, warum nicht lachen? Einen Unterschied macht es eh nicht, deswegen fällt Rufus und lacht sich dabei einen ab.
HalloIhr hat geschrieben:1. Ich denke man kann mit gutem Gewissen sagen, dass Rufus bei dem Sturz gestorben ist, wodurch falsche Hoffnungen aus dem Weg geräumt wurden.
2. Ich mag was mit Goal in der Zukunft passiert. Statt auf einem Elysium herumzusitzen, welches sowieso dem Untergang geweiht war, sucht sie nun auf Deponia nach einem neuen Heim, was Hoffnung darauf gibt, dass sie ihren Platz in der Welt, neue Abenteuer, und sogar vielleicht ihr Glück findet.
Gerade diese Tatsache macht alles unmessbar schlimmer. Doch ich muss wohl ihr igendwann zugestehen, dass Goal ein anderer Mensch ist und trifft andere Entscheidungen als diejenigen die ich machen würde und es ist wohl Ihr ende dass Sie sich irgendwo eingebrockt hat und für welches Sie fassungsloser weise Kraft findet sich mit anzufreunden.
kwak hat geschrieben:The mechanics are so broken we can imagine a rambo-Goal whose rufus was personally handled by the utopians finally loosing her sanity and making a point to annihilate the elephantine race in every reality, leading to the disaster the two "time"traveling tourists witnessed.
I truly love this scenario!


kwak hat geschrieben:Regarding the first post, i have the feeling poki's final message was "stop whining about my game and be glad you played monkey island". Or something that made me think the whole saga never was about growing up but growing old : Giving up on your goal to welcome death. Or letting go hope to be content with memory of it. Or something just as depressing.
You talk and everything you say resonates with my soul! It's impossible to stop whining if something burns you alive. This something are my own feelings for this game and characters, songs, voices and dialogues and most of all - the ambiance. There is simply nothing alike and you're supposed to turn around and live on with less.
didyoureally hat geschrieben:I highly doubt that, because the Goal from part 4 might have had an appearance in "chaos on deponia" as donna goal, when talking to rufus through the door and leaving him. The way she speaks, and what she says *might* imply that. Especially since it kinda comes out of nowhere in that scene.
I'm surprised you noticed that too! First time I played and was at this point of the game it didn't seem to fit to the current situation. The second time, after knowing how everything will end I was shocked to understand what she implies.

Emares hat geschrieben:Rufus macht Dinge ohne oft ohne genauen Grund kaputt und versucht dann, die Schäden wieder zu reparieren.
Stehen denn irgendwo Verbotsschilder?

Emares hat geschrieben:Man hätte hier auch noch andere Arten von Fans darstellen können, z.B. die vielen Leute, die sich mit ihrer Bewertung des Spiels eine Menge Mühe gegeben haben!
Die sind doch unwichtig und langweilig, wer will die schon sehen?

Emares hat geschrieben:Das letztliche Ende des Spiels ist nicht schlecht, es ist definitiv runder und versöhnlicher als das davor.
Diese Tatsache macht es fast noch ärgerlicher! Alles fürn Arsch und der Schlussatz: Sei mir nicht böse

Emares hat geschrieben:Aber wie kritisiert wurde; warum sagen sie nicht ein einziges Mal "ich liebe dich"?
Es ist ja wohl kein Kitsch, wenn man Hauptcharakteren Gefühle zugesteht, die sie doch eindeutig haben.
So wie Rufus Goal in der Wüste der Zeit daran hindert, endlich mal Tacheles zu reden.
Das drüber Reden macht es nicht besser. Tatsachen bleiben, egal wie lange man drumherum diskutiert und er macht stattdessen etwas, was er machen kann und geht weiter.
Emares hat geschrieben:Das ändert ja auch nichts daran, dass es in Deponia ums Loslassen geht. Wären sie endlich klar definiert zusammen, wäre die Trennung zum Schluss sogar noch dramatischer. So allerdings wirkt es ein Wenig als wären es zwei Geschäftspartner, die gerade einen Vertrag unterschreiben.
Dass ist wahr. Doch Deponia ist in diesem Punkt eben selbstironisch und will seiner lässigen Grundstimmung treu bleiben.
Emares hat geschrieben:Zudem hätte Rücksitz-Rufus den Utopianern auch nur erklären müssen, dass sie die Zeitlinie eben mit ihrer Aktion mit der Säge erst invalide machen. Warum versucht er es also nicht? Muss ja nicht klappen, aber würdet ihr es nicht wenigstens probieren!?
Man kann sicherlich noch X andere Möglichkeiten finden, aber irgendwann hat Rufus gelernt, dass es alles nichts bringt. Eine höhere Macht dreht und wendet einfach alles gegen ihn.
Emares hat geschrieben:Deponia ist, wie schon jemand hier geschrieben hat, im eigentlichen Sinne schließlich auch kein Drama.
Doch. Es hatte von Anfang an einen bitteren, rohen und grausamen Untergrund. Verdeckt mit Witzen und Spaß, sarkastischem Humor und einer lockerheit die es erlaubt über alles hinwegzuschweben. Aber das Fundament auf dem es steht ist vernichtend. Rufus wird von allen gehasst, er wurde in seiner Kindheit alleine eingesperrt und angekettet, keiner versteht ihn. Man übersieht es nur, weil er so super lässig ist und über all dem drüber steht. Das Sad-End ist die Spitze des Eisbergs.
#Goaly hat geschrieben:Das Spiel hat in mir einfach eine Leere hinterlassen.
Die Leere war schon immer da. Noch bevor ich je Deponia gefunden habe, so unendlich viel Platz dass wenn etwas warmes, ersehntes es füllt und dann ja doch herausgerissen wird, man damit nicht umgehen kann und komplett untergeht.
#Goaly hat geschrieben:außer dass mir das ganze Abenteuer eben umsonst vorkommt
Genau das hatte Goal wortwörtlich im 4ten Teil der Reihe gesagt. Wenn man nichts damit anfangen kann im Kreis zu gehen, wenn das beste worauf man hoffen kann nur das wiederhinzubiegen was man verbrockt hat, dann muss man loslassen. Es ist ein literarisches Kunstwerk was genau das zum Ausdruck bringen wollte.
Doch ist es wirklich so schlimm im Kreis zu gehen? Will man nicht einfach Rufus wiedersehen auch wenn es heißt ihn schlussendlich wieder zu verlieren? Sind die ein paar Minuten wo er seine blöden Witze macht es nicht wert? Ich würde eine billion mal warten und eine billion mal im Kreis gehen alleine für den Hauch dieser Chance. Es ist alle mal besser, als die komplette Hoffnungslosigkeit ihn tatsächlich niemals wieder zu sehen.
#Goaly hat geschrieben:ich will ja auch kein Schmalzende.
Ehrlich? Irgendwo innen drin, ganz tief WILL MAN GERADE DAS!



#Goaly hat geschrieben:Warum müssen Zeitreisengeschichten immer davon handeln, dass man nicht Zeitreisen darf?
Endlich spricht das mal jemand aus! Unmöglich ist Rufus sein zweiter Vorname! Er soll gefälligst das machen können was er will, sogar wenn es bedeuten würde alle 3 Teile von den Vorgängern ungeschehen zu machen, ihm würde ich es verzeihen. (Den Entwicklern hingegen vielleicht nicht, die haben so oder so die Arschkarte zu diesem Thema gezogen)
#Goaly hat geschrieben:Ich könnte akzeptieren, dass es kein anderes Ende geben darf, wenn es sich wirklich alternativlos anfühlen würde, was passiert ist.
Nun man hat versucht es anzudeuten. Das Spiel hatte bereits überlänge, sie können nicht absolut alle xionen Möglichen durchgehen und alle abstürzen lassen, dafür reicht ihnen in unserer Realität das Budget nicht.
#Goaly hat geschrieben:Ich finde es auch sehr schade, dass die Fans so dargestellt werden, als würden sie kein Ende wollen. (Spaaaaaaaaaaß!!!!!!!) Das stimmt einfach nicht.
Doch irgendwo schon. Wenn man es sich aussuchen könnte würd ich es nicht enden lassen, ich würde Deponias Realität der diesen bevorziehen, dort gibt es wenigstens Hoffnung die sich als Rufus personifiziert hat.
#Goaly hat geschrieben:Ich frage mich, was Ronnys Lied eigentlich bedeuten sollte.
Na was wohl? Das was Rufus die ganze Zeit eh schon treibt. Verstümmeln, quälen, zerstören!!


#Goaly hat geschrieben:Man kann es langweilig finden, wenn man glücklich und zufrieden bis ans Lebensende und so weiter, aber Goal und Rufus hätten bestimmt nichts dagegen.
Bitte nicht -.-
Und bitte doch!
Bitte nicht... bitte doch...*kopf expolodier*

Man will irgendwie beides. Man möchte dass Goal und Rufus zusammen sind, das aller letzte was ich möchte ist aber dass Rufus sich dafür ändert. Langweilen ist bei weitem nicht das Schlimmste.
#Goaly hat geschrieben:Dass es schlecht für eine Spielereihe ist, wenn sie kein Ende findet (Assassins Creed!), das habe ich schon kapiert.
AC hatte noch nie ein Ende, nicht mal ein Achtel Ende. Allein um aus dem ersten Teil zurück auf den Desktop zu kommen waren 9 Klicks notwendig, kein Exit Schild weit und breit, man hat nicht mal verstanden dass das Spiel zu ende ist als es zu ende war! Dass war noch mal ein "Werk" für sich. Wenn man es als Vergleich anführt, AC hatte seit dem ersten Teil keine einzige gute Fortsetzung, wohingegen Deponia sich immer weiter steigert und man nicht die Fans enttäuschen möchte. Gerade deswegen fällt das Loslassen unmöglich. Man will nicht dass es schlechter wird, man kann sich nicht von etwas trennen was besser ist alles was man je zuvor gekannt hatte.
#Goaly hat geschrieben:Am Ende bleibt als einzig wahres Argument nur, dass alles nur noch schlimmer werden kann, weil das Spiel nun mal von Poki ist.
Poki wählt ein Sad End denke ich vor allem weil es eher in Erinnerung bleibt. An wie viele Spiele / Bücher / File die ein "gutes" Ende haben denkt man gelegentlich zurück? Und an wie viele die einem das Herz gebrochen und die Seele zerstrampelt haben? Da findet man seine Antwort.
#Goaly hat geschrieben:Ich fühle mich bei der ganzen Geschichte eher wie Goal. Als sie Rufus erzählt hat, wie sie sich fühlt, weil er immer verschwindet und plötzlich doch wieder auftaucht, kam mir einiges bekannt vor. Der Unterschied ist nur, dass Rufus nicht vorher groß und breit verkündet hat, er käme nie wieder, dann doch wieder auftaucht, Goal noch dafür verspottet, dass sie auf ihn gewartet hat und ihr dann das Leben versaut so nach dem Motto: "Das hast du jetzt davon!"
Sehr gute Metapher! Ich kann dich so gut verstehen.
Ich musste nicht auf den 4ten Teil warten und mir persönlich kamen alle 4 Teile wie aus einem Guss vor und erst im nachhinein beim Recherschieren bin ich darauf gestoßen dass eigentlich nur 3 Vorhergesehen waren. Zum Glück habe ich es dadurch etwas leichter.
Meine Meinung zu dem Spiel und Ende habe ich locker über 60 mal bearbeitet in nem anderen Thread. Wenn ich die Geschichte geschrieben hätte, gäbe es auch kein Happy End. Pokis Sad End würde sich im Vergleich noch wie ein Samthandschuh anfühlen.
Aber das beiseite, das einzige was ich für mich weiß, ich wäre an Goals Stelle, sowohl bei Deponia 3 wie auch bei Deponia 4 hinterher gesprungen, regardless all consequences. (So wie Rufus ihr hinterher springt)